Am 1. Juni fand im Kulturhaus Schrems die Podiumsdiskussion „Bildung und Distance-Learning – was macht das mit unseren Kindern?“ statt. Wir durften uns über fast 50 Besucher/innen vor Ort und einige Onlineteilnehmer freuen.
Zu Beginn der Veranstaltung skizzierte die Soziologin Petra Dirnberger im Rahmen ihrer Studie „Corona und Familienleben“ der Universität Wien das Homeschooling im Zeitverlauf und stellte dabei vor allem das Wohlbefinden der Schüler/innen und die elterliche Unterstützung in den Vordergrund. „Familien leisten einen zentralen Beitrag für das Funktionieren der Gesellschaft während der Pandemie“, ist sich Dirnberger, selbst Mutter von vier Kindern, sicher.
Elternvertreter Tobias Spazierer hat gemerkt, wie schwierig es ist, Kinder zu motivieren und sprach dabei aus eigener Erfahrung: „Die Unsicherheit war für mich persönlich eine der größten Herausforderungen. Als Vater war ich es immer gewohnt, meinen Kindern Antworten und ein gewisses Maß an Sicherheit geben zu können“.
Volksschuldirektorin Regina Trisko berichtete hingegen von positiven Erfahrungen im Kollegenkreis und im Umgang mit den digitalen Medien. Der Austausch habe sowohl intern als auch extern gut funktioniert: „Es ist erfreulich zu hören, dass die Kinder wieder gerne in die Schule gehen“. Dass eine gute Beziehung für einen funktionierenden Unterricht sehr wichtig ist, betonte auch Niederösterreichs Bildungsdirektor. „Ich wehre mich ganz heftig, von verlorenen Generationen zu sprechen“, so Johann Heuras weiter, der in der Krise eine gewisse Chance erkennt: Viele junge Menschen haben im Bereich der Selbstständigkeit und der Eigenverantwortung dazugelernt. Auch die Digitalisierung hat durch die Pandemie profitiert.
„Es liegt an der gesamten Gesellschaft, dass wir diese Chance nutzen“, pflichtete ihm Bildungsberaterin Martina Dorfinger, die Moderatorin der Veranstaltung, bei, die sich klar für die Digitalisierung aussprach und im Laufe der Veranstaltung auch mehrere Meinungen aus dem Publikum einholte. „Dem Grundsatz der WALDVIERTEL AKADEMIE entsprechend, war es uns möglich, bei unserer ersten Präsenzveranstaltung ein Thema anzusprechen, das am Zahn der Zeit liegt – was sich in den Teilnehmerzahlen widerspiegelt“, zeigt sich unser Vorsitzende Thomas Arthaber erfreut.