Sprachvermischungen in Ostösterreich
Das Erste österreichische Museum für Alltagsgeschichte war am 7. Juli Veranstaltungsort für den Vortrag „Deutsch – Tschechisch – Jiddisch“ von Stefan Newerkla, der über die Sprachvermischungen in Ostösterreich referierte. Gemeinsam mit Dr. Friedrich Polleroß organisierte die WALDVIERTEL AKADEMIE die Veranstaltung, bei der knapp 100 Personen zu Gast waren und der Saal sehr gut gefüllt war.
Der Vortragende Univ. Prof. Dr. Stefan Newerkla wurde 1972 in Horn geboren und ist Universitätsprofessor am Institut für Slawistik der Universität Wien und Spezialist für die Entwicklung der sprachlichen Kontakte in Mitteleuropa. Er zeigte auf, welche Spuren das Tschechische und das Jiddische in der ostösterreichischen Umgangssprache hinterlassen haben. Als Begründung für die Vermischungen gibt er an, dass sich die Bevölkerung in der österreichisch-ungarischen Monarchie verständigen musste und damit die Sprachen aneinander angeglichen wurden. Definitiv festlegen kann man nicht, dass sich eine Sprache an die andere angepasst hat, sondern die Sprachen wurden eben vermischt. Als Beispiel für ein Wort aus dem Jiddischen kann „tschechern“ für umgangssprachlich trinken genannt werden. Auch das Grußwort „Servus“ wurde in verschiedenen Ländern der Monarchie verwendet.
Das Erste österreichische Museum für Alltagsgeschichte in Neupölla präsentiert 2023 die Dauerausstellung um die Geschichte der jüdischen Familie Biegler. Dazu präsentiert das Museum vom 1. Mai bis 27. August 2023 die Sonderausstellung „Der Wein des Vergessens“ über die Kremser Riede Sandgrube 13.
Vorschau:
Von 31. August bis 3. September finden in Weitra, Gmünd, Zwettl und Waidhofen an der Thaya die 39. Internationalen Sommergespräche statt. Vorträge, Podiumsdiskussionen, ein Waldviertler Think Tank, ein Poetry Slam und eine Literaturmatinee stehen am Programm. Mehr Informationen unter www.waldviertelakademie.at.