Podiumsdiskussion mit Matthias Beck und Josef Haslinger

Podiumsdiskussion:
Nun sag‘, wie hast du’s mit der Religion?
Glaube und Religiosität im Jahr 2024

 

Großen Besucherandrang verzeichnete die WALDVIERTEL AKADEMIE am 3. Juni bei der Podiumsdiskussion mit Matthias Beck und Josef Haslinger. Rund 70 Gäste fanden sich im Veranstaltungssaal der Sparkasse in Horn ein.

Der Podiumsdiskussionsteilnehmer Josef Haslinger wurde in Zwettl geboren, studierte Philosophie, Theaterwissenschaften und Germanistik, promovierte 1980 und lehrte als Professor für Literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. In seinem Buch „Mein Fall“ berichtet er von dem ihm als Kind im Sängerknabenkonvikt des Stiftes Zwettl widerfahrenen sexuellen Missbrauch. Aus diesem Werk las er zum Einstieg vor und gab einen Einblick in die Geschehnisse. Eine spannende Frage, die im Zuge der Veranstaltung beantwortet wurde, war die Reaktion der Diözese auf die Anschuldigungen. Diese teilte dem Atheisten Josef Haslinger über die Medien mit, dass das Kloster bereit wäre, eine Therapie zu zahlen.

Das Gegenüber bei der Podiumsdiskussion war Matthias Beck. Er studierte Pharmazie, Humanmedizin, Philosophie und Theologie und wurde 2011 zum Priester geweiht. Beck ist Pfarrer in Wien-Margareten und schrieb unter anderen die Werke „Was uns frei macht. Für eine Spiritualität der Entfaltung“ und „Gott finden – Wie geht das?“. Matthias Beck ging auf die Erzählungen des Atheisten ein und brachte näher, dass in der Kirche mit der Beichte die Schuld vergeben sei, aber die Beichte in solchen Fällen nicht das Richtige sei und keine psychologischen Probleme löse. Beck betonte außerdem, dass in Wien eine Stelle für Missbrauchsopfer eingerichtet worden wäre und es einen Missbrauchsbeauftragen gäbe.

Die zahlreichen Austritte aus der römisch-katholischen Kirche thematisierte der Moderator Reinhard Linke. Dazu sagte Beck, dass die Kirche versäumt hätte, den Ethik-Unterricht über ein Theologie-Studium in der Schule zu unterrichten und dafür nun eine Philosophie-Studium notwendig sei. Haslinger berichtete zudem, dass bei ihm durch die Geschehnisse in seiner Kindheit kein Glaube mehr vorhanden sei und dieser auch nicht mehr reaktiviert werden könne.

Im Anschluss an die Diskussion am Podium gab es auch für die Besucher:innen die Chance, sich an der Diskussion zu beteiligen und Fragen zu stellen. Bei einem Glas Wein und Snacks gesponsert von der Sparkasse Horn-Ravelsbach-Kirchberg AG gab es danach noch die Möglichkeit, sich mit den Referenten weiter auszutauschen.

Die Veranstaltung fand mit Unterstützung der Sparkasse Horn-Ravelsbach-Kirchberg AG, der s-Versicherung und des Landes Niederösterreich statt.

Ehrenvorsitzender Ernst Wurz, Moderator Reinhard Linke, Schriftsteller Josef Haslinger, GR Sabine Englmaier, Moraltheologe Matthias Beck, Dir. Helmut Scheidl und Vorsitzender Thomas Arthaber

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