Rückblicke und Ausblicke auf ‚Mitteleuropa‘. 2002-2022
Unser Gründungsmitglied und ehemaliger wissenschaftlicher Leiter Wolfgang Müller-Funk beehrt Drosendorf mit einem Symposium.
Diese internationale Tagung ist ein Rückblick auf länderübergreifende Forschungsprojekte und Netzwerke, die sich mit den kulturellen, literarischen und politischen Eigenarten und den Besonderheiten des zentraleuropäischen Raumes befassen, der Jahrhunderte lang durch das habsburgisch-österreichisch- ungarische Kaiserreich („Kakanien“) bestimmt war.
Im Jahr 2000 wurde in Raabs an der Thaya (NÖ) im Rahmen der WALDVIERTEL AKADEMIE ein internationales Symposion zum Thema Kakanien revisited ausgerichtet und damit der Grundstein für ein bemerkenswertes Forschungsprojekt gelegt. Vor zwanzig Jahren startete das erste FWF-Projekt. 2002, erschien in der neu gegründeten Reihe Kultur- Herrschaft- Differenz mit der Dokumentation der oben erwähnten internationalen Tagung der erste Band einer Forschungsinitiative, der dieser auch den Namen gab: Kakanien revisited. Mittlerweile sind in diesem Zeitraum dreißig Sammelbände und Monographien erschienen, von denen viele um die Thematik eines so homogenen wie heterogenen Raumes kreisen, wie es eben jener mittlere Teil Europas darstellt, in dem die Geschichte des 20. Jahrhunderts – erster Weltkrieg, Zusammenbruch der Doppelmonarchie, Zwischenkriegszeit, Kalter Krieg der Systeme und der Zusammenbruch der post-totalitären Regime in der Mitte und im Osten Europas vielfältige Spuren hinterlassen haben.
Die Projekte des Forschungsnetzwerkes sind interdisziplinär und transnational. Sie thematisieren das Verhältnis von Zentrum und Peripherie, die Nationsbildungen sowie die fortdauernden Ähnlichkeiten sowie kollektive, nicht selten schmerzhafte Erinnerungen der Länder in diesem Raum. Dabei spielt die Spannung zwischen nationalen und imperialen Strategien eine tragende Rolle – ein angesichts der kriegerischen Auseinandersetzungen in unserer östlichen Nachbarschaft beunruhigend aktuelles Thema, das in der Forschung ausgiebig – Stichwort Postimperialismus, Postkolonialismus – diskutiert worden ist. Keynote-Speaker sind der renommierte Historiker Pieter Judson von der Europäischen Universität Florenz sowie die Kulturwissenschaftlerin Heidemarie Uhl von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Aus aktuellem Anlass ist geplant, einen Kollegen/eine Kollegin aus der Ukraine voraussichtlich über Zoom einzuladen.
Das vollständige Programm finden Sie ab Mitte März auf der Webseite der Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf sowie auf der Facebook-Seite des Kulturvereins KuKUK. Veranstaltet wird das Symposium vom Kulturverein KuKUK in Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Drosendorf-Zissersdorf und dem Filmclub Drosendorf. Fördergeber sind: Kulturabteilung des Landes NÖ., der Zukunftsfonds der Republik Österreich sowie einige der beteiligten Universitäten.
Folgend finden Sie das vorläufige Programm der Tagung:
Tagung_Programm.pdf
Nähere Informationen zu Wolfgang Müller-Funk:
Home (mueller-funk.com)